Im Moment gilt die Devise „Verwende das, was du Zuhause hast“. Wenn man so durch´s Haus, den Keller, den Dachboden oder die Garage streift, auf der Suche nach Schätzen, die man etwas verschönern oder zweckentfremden könnte. Upcycling nennt sich das in der Trendfachsprache.
Schon als Kind habe ich es geliebt, im Haus auf die Suche nach solchen Schätzen zu gehen. Jeden Sommer gab es in unserem Ferienhaus in Frankreich ein anderes Projekt, welchem ich mich annahm. In der eher ländlichen Gegend gab es früher nicht sehr viele Geschäfte, der nächste Nachbar nicht in Sichtweite und der nächste Ort, in dem es einen Baumarkt oder Bastelladen gab, war fast eine Stunde entfernt. Von Onlineshopping brauchen wir gar nicht reden. So war die Kreativität gefragt. Es wurde alles verbastelt und veraut, was man so Zuhause hatte.
Gerade im Moment fühle ich mich in diese Zeit zurückversetzt. Etwas einsam. Nur die engste Familie. Und die Lust, etwas Kreatives zu tun. Als ob die Quarantäne meinen Kreativitätsknoten zum Platzen gebracht hätte. Ich sehe auf einmal in so vielen Dingen einen Schatz, der aufgearbeitet werden möchte. Teilweise Sachen, die ich tatsächlich schon aussortiert hatte zum verschenken, verkaufen oder für die Mülldeponie. So sollte es eigentlich auch mit diesem Hocker geschehen.
Benötigtes Material:
- alter Hocker oder auch ein alter Stuhl, bei dem die Sitzfläche defekt ist
- Gurtband aus Baumwolle*
- Handtacker*
- Sprühfarbe oder Möbelfarbe*
- Schleifschwamm oder Schleifpapier
Und so wird´s gemacht:
- Den Hocker grob anschleifen und die alte, defekte Sitzfläche entfernen.
- Dann den kompletten Hocker mit einem Farbspray lackieren. Ich habe hier den Farbton „Jute“ von RustOleum genommen. Da es eine Kreidefarbe ist, hab ich sie später noch mit einem farblosen Sprühlack versiegelt.
- Dann das Gurtband passend zur Länge der Sitzfläche des Hockers mit einer Zugabe von ca. 3-5cm zuschneiden. Die Zugabe braucht man, um das Gurtband von unten mit dem Tacker am Hocker zu befestigen.
- Das Gurtband erst in eine Richtung mit einem Abstand von ca 0,5cm zueinander befestigen. Dann eine zweite Reihe Gurtband in die andere Richtung immer durch jedes zweite Band unten- und obendrüber fädeln. So entsteht eine Art Geflecht. Hierfür ist es am einfachsten immer zuerst eine Seite fest zu tackern, dann gut festziehen bzw. durchfädeln und dann auf der anderen Seite festtackern. Wer keinen Handtacker hat, könnte natürlich auch kleine Polsternägel verwenden.
Kleiner DIY Beistelltsich für Zeitschriften & Co.
Zur Zeit steht mein kleines Upcycling Projekt neben der Couch und ist eine prima Ablagefläche für meine Zeitschriften. Er ist aber auch ganz schnell als zusätzliche Sitzmöglichkeit für den Wohnzimmertisch zur Hand, wenn die Kids im Moment im Wohnzimmer ihr Abendbrot essen.
Das Upcycling hat auf jeden Fall solchen Spaß gemacht, dass ich noch mehr alte Schätze wieder hervorholen und eine zweite Chance verpassen werde.
Habt ihr auch Lust auf ein solches Upcycling Projekt? Wenn ihr noch mehr DIY Ideen braucht, schaut mal auf meiner Übersichtsseite „DIY und Bastelideen“ vorbei.
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Ich bin sehr für das Upcycling von Dingen und dein Hocker sieht wirklich toll aus. Beim Lesen dieses Beitrags sind mir auch sofort Dinge eingefallen die noch verschönert werden könnten! Vielen Dank.
Super Artikel mit tollen Bildern! Danke dafür. Einfach erklärt und für jeden umsetzbar, ich freue mich drauf meinen Hocker aufzupeppen! :)